AUF DIE SCHNELLE :
Wohl dem, den der Fluss des Lebens erfasste und in dessen Wildwasser gefangen, tanzen lernte, ohne zu ertrinken. Blessed is the man to the river of life captured and imprisoned in the whitewater,
dance learned without drowning. by 20150627 Gabriele Napierata Autorin
Ich denke nicht, dass die Menschen einfach gestrickt sind. Sie funktionieren nur, passen sich an um nicht aus einem Raster zu stürzen. Verletzlichkeit zeigen, heißt auch sich angreifbar machen.
So passt sich jeder an jedem an und keiner zeigt, wie er wirklich
ist.
Nicht die Düsternis um uns herum sollten wir fürchten, sondern die in unserem Inneren, die der Hoffnungslosigkeit Raum bietet, zu wachsen und gedeihen. Hoffnung gibt es vielleicht auch in der Dunkelheit - nur haben wir sie noch nicht gefunden, weil wir zu verzweifelt waren, um danach zu suchen.
Das Vergessen von Worten ist das Verlieren von Wissen.
Ich zeichne mit Worten Bilder und meine Bilder erzählen Geschichten.
Die Schönheit des Wortes offenbart sich beim Verstehen.
Wer die Welt der Buchstaben liebt, überlegt es sich zweimal Krieg zu führen, und dann auch nur mithilfe eines Wörterbuches, auf dem Papier.
Manchmal sind die Wörter so schüchtern, zieren sich, dass sie nicht zu Worten gedeihen wollen.
Das Jonglieren von Wörtern, das Formen von Sätzen, das Offensichtliche zwischen den Zeilen aufblitzen zu lassen, ohne es klar zu benennen,
kann auch eine Art von Kunst sein.
Manchmal reagieren Worte wie Stürme, deren entfachte Fluten auf dem Meer der Wahrheiten niemand mehr Herr werden kann.
Flüchtige Gedanken kann man dingfest machen, indem man sie niederschreibt und diese in die Welt der Buchstaben sperrt.
Niedergerungene Worte sieht man es auf dem Papier nicht an, ob die Wörter dazu sich vorher gequält haben.
Ein scharfes Wort ist die Waffe des Poeten.
Sätze sind nicht nur mit Buchstaben gefüllte, aneinandergereihte Wörter, sondern vermögen sich als ein Wort zu entpuppen, welches in der Erinnerung verbleiben will.
Nach einem guten Buch kann das Auftauchen aus einer künstlich geschaffenen Welt recht schmerzhaft sein.
Manches Mal ist es so, dass man sich in den von Autoren geschaffenen Welten wohler fühlt, als in der Wirklichkeit.
Sieht man in der Ferne ein verirrtes Wort durch die Welt der Buchstaben und Wörter treiben, sollte man hoffen, dass es den Weg zum Anfang des Gedankens findet.
Ein Wort, welches in der Erinnerung von Menschen verbleibt, ist so unverrückbar wie der Gedanke an den nächsten Tag.
Der Stift gleitet über das Papier.
Die Gedanken beginnen zu schwimmen, entgleiten der Kontrolle und erschaffen eine Welt, neben der Welt - eine Wirklichkeit neben der Wirklichkeit.
Jedes Wort, welches nicht auf dem Papier festgehalten wird, verschwindet aus der Welt des Gegenständlichen, ohne Spuren hinterlassen zu haben.
Worte sind wie Berge, deren Gipfel man zu erreichen versucht, um nur für einen Moment das Verbleiben auf dem Erreichten zu genießen.
Ich versuche mein Pensum an Arbeit, in Etappen abzubauen. Über Berge zu springen, hat noch keiner vermocht.
Visionen sind die Essenz des Lebens. Gerade der Griff nach den Sternen ist es der Ziele setzt und Träume verwirklichen lässt.
Dem Autor obliegt es das Wort vor der Vergänglichkeit zu bewahren – durch das Festhalten der Buchstaben auf dem Papier.
Wir sollten nicht nach Worten suchen. Das richtige Wort findet uns von ganz alleine.
Egal, aus welchem Land ein Wort stammt, wenn ihm die Menschen dort Flügel schenken, lernt es sogar zu fliegen und überwindet so Grenzen.
Gedanken können so zart wie Nebelgespinste sein, wenn man diese nicht
an der richtigen Stelle erwischt, zerfließen sie im Nichts.
Manches Mal verhalten sich die Gedanken wie Kobolde, die sich verstecken, in den Köpfen der Menschen rumoren und nur danach trachten Schaden anzurichten.
Jeder Buchstabe, jedes Wort kann auch der Anfang einer Geschichte sein, die sich aufmacht, um die Welt zu erobern.
Der Anfang einer Geschichte ist es, der den ersten Tropfen für den Fluss aus Buchstaben legt.
by Gabriele Napierata©2013